Schloss Amboise

Ansicht des Schlosses von Nordwesten
Luftaufnahme des Schlosses aus südlicher Richtung

Das Schloss Amboise (französisch Château dʼAmboise) steht in der mittelfranzösischen Kleinstadt Amboise im Département Indre-et-Loire der Region Centre-Val de Loire. Das über der Stadt und der Loire auf einem Felsplateau errichtete Schloss zählt kulturhistorisch zu den wichtigsten Schlössern der Loire[1] und war im 15. und 16. Jahrhundert häufig königliche Residenz. Es steht seit 1840 als klassifiziertes Monument historique unter Denkmalschutz.[2]

Erst war die Anlage ein gallisches Oppidum, dann ein römisches castellum, ehe die Befestigung im 10. Jahrhundert ausgebaut und verstärkt wurde. Ihre größte Blütezeit erlebte sie im 15. Jahrhundert unter dem französischen König Karl VIII., der die Grundfläche der Anlage beträchtlich vergrößerte und sie zu seiner Hauptresidenz machte. Durch einen italienischen Landschaftsarchitekten erhielt Amboise ab 1495 den ersten Renaissancegarten Frankreichs. Nachfolgende Monarchen bauten das Schloss weiter aus, sodass es Mitte des 16. Jahrhunderts mit seinen 247 Zimmern und drei Höfen die größte Schlossanlage aus der Zeit des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Renaissance war.[3] Von seiner Bausubstanz ist aber nur noch ein Bruchteil erhalten,[4] und es besteht heute aus einem zweiflügeligen Wohnbau (Logis), einer Schlosskapelle, einigen Räumen auf Niveau der einstigen Kellergeschosse und vier Rundtürmen, die an den Ecken einer langen Ringmauer stehen.

Schon im 17. Jahrhundert zog die Anlage Reisende und Besucher an. Dies waren zum Beispiel der Däne Peter Eisenberg (1614) und der Engländer John Evelyn (1644), aber vor allem viele Franzosen wie Léon Godefroy (1638), François-Nicolas Baudot (1646–1647) oder auch Jean de La Fontaine (1663) und Étienne Mignot de Montigny (1752). Im Gegensatz zu ihnen, die freiwillig nach Amboise kamen, gab es auch viele Bewohner, die als Gefangene des französischen Königs im Schloss Quartier bezogen. Zu diesen zählten unter anderem die Brüder César und Alexandre de Bourbon, Nicolas Fouquet, Antonin Nompar de Caumont und Abd el-Kader. Auch heute noch steht die Anlage Besuchern offen und zählt zu den beliebtesten Touristenzielen im mittleren Loiretal. Im Logis ist ein Interieurmuseum eingerichtet.

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